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Linguistik Zentrum Zürich

Sprachliche Variation im Mittelalter als System. Eine Neubegründung der skriptologischen Beschreibung des galloromanischen Sprachraums

Projektbeschreibung

Das Projekt setzt sich zum Ziel, die skriptologische Beschreibung des französischen und darüber hinaus galloromanischen Sprachraums sowohl in empirischer wie in methodischer Perspektive neu zu begründen und damit zugleich einen neuen Ansatz zur Sicht auf mittelalterliche Sprachdaten in der Romania – und in anderen Sprachfamilien – zu entwickeln. Es geht darum, den Bogen zu spannen von der "Schreibstätte", die die Ausprägung einer konkreten sprachlichen Form verantwortet, zum diasystematischen Raum, in dem die einzelnen Formen systemhaften Mustern entsprechen und als solche gewertet werden können. Die sehr charakteristische Varianz der mittelalterlichen Schriftsprachen wird damit unmittelbar in ihrem Entstehungskontext und so letztlich in der Rede verortet, zugleich aber als konstitutives Moment des Sprachsystems fassbar.

Zum einen impliziert das Projekt dazu eine adäquate Aufbereitung der umfassenden, aktuell verfügbaren Datenbasis für die empirische skriptologischen Analyse, zum anderen die Weiter- bzw. Neuentwicklung von Methodologien in der Bearbeitung dieser Daten und in ihrer elektronischen sowie visuellen Darstellung. Das hier zu gestaltende Datenbanksystem ermöglicht dann einen neuen, sehr präzisen Zugriff auf das Phänomen der mittelalterlichen Varianz und den darin angelegten Sprachwandel und kann damit für das gesamte Forschungsgebiet, einschließlich der Textphilologie, zu einem Referenzinstrument werden, vergleichbar dem ALF für die Sprachgeographie der Moderne und dem FEW für die historische Lexikographie.

 

Weiterführende Informationen

Förderung

Schweizerischer Nationalfonds 

Team

Projektleitung 

Prof. Dr. Martin Glessgen

 

Mitarbeitende

Jessica Meierhofer, B.A.

Jonathan Schaber, B.A.

Projektpartner

Freie Universität Bozen